Wenn ein Schuh die Ursprünge einer Marke verkörpert, dann wäre es sicher er. Der Bondi ist der Inbegriff an Dämpfungsschuh. Und bei Dämpfungsschuh denke ich immer zuerst an HOKA. Geht nicht nur mir so, wetten?
Tatsächlich (ich hasse die inflationäre Verwendung dieses Wortes, aber hier passt es) habe ich noch nie einen Bondi von HOKA am Fuß gehabt. Dabei gibt es das Modell mittlerweile in der neunten Generation. Genau genommen seit dem Jahr 2011 richtet es sich an Liebhaber von Dämpfung und Unterstützung. Und genau genommen zu dieser Gruppe zähle ich mich eher nicht. Kann mich der neue HOKA Bondi 9 trotzdem begeistern?
First Look
Oha. Da haben wir, zumindest optisch, mehr Sohle als Schuh vor uns. Nun ja, versprochen wurde ein maximal gepolsterter Straßenlaufschuh. Well delivered, HOKA. Immerhin glänzt der Bondi 9 nun mit einer Standhöhe von schwindelerregenden 43 Millimetern im Fersenbereich und deren 38 beim Vorfuß. Jorge González gefällt das.
Die Schaumstoff-Zwischensohle mit Super-Critical-Foaming-Technologie ist nun noch leichter, widerstandsfähiger und dynamischer. Okay, kann sein. Ich habe aufgrund fehlender Erfahrung mit seinen Vorgängern keine Vergleichsmöglichkeit. Aber eine Waage, und die sagt: 320 Gramm bei Größe EUR 44,5. Kann man nicht meckern, bei so viel Schuh.
Beim Upper setzt man auf ein strukturiertes Strick-Obermaterial mit atmungsaktiven Zonen. Eine neue 3D-Manschette soll ein noch weicheres Gefühl und einfacheres Hineinschlüpfen gewährleisten.
Mit ihren aktualisierten Geometrien und einem auf die Ferse fokussierten Active Foot Frame bietet die Zwischensohle eine verbesserte Unterstützung. On Top gibt’s noch einen verfeinerten MetaRocker. Fein, oder?
Die Außensohle kommt ziemlich HOKA-typisch daher. Ein Durabrasion-Rubber umsorgt beanspruchte Zonen und bietet optimale Traktion. Wie langlebig der Mix auf die Dauer ist, muss sich zeigen. Wenn der Schuh so haltbar ist, wie mein Clifton 9, dann bin ich zufrieden.
Der HOKA Bondi 9 im Praxistest
Oh ja, der HOKA Bondi 9 macht Eindruck. Nach dem Reinschlüpfen denke ich sofort daran, was angesagt ist: Maximaler Support. Was soll da passieren? Mehr Schutz bieten nur noch Beton-Eimer der sizilianischen Mafia. Und die sind weitaus schwerer. Okay, etwas komfortabler ist er schon – der Bondi. Eine Zehenfreiheit ist durchaus vorhanden, der Fuß hat gut ausgewogenen Halt. Aber da ist doch wirklich sehr, sehr viel Schuh unter dem Fuß. Dafür steht man allerdings auch drin, wie eine Eins.
Eine besondere Dynamik darf man trotz Rockergeometrie allerdings nicht erwarten. Ich hatte auf einen etwas mehr gedämpften Clifton spekuliert, doch der Bondi legt den Fokus mehr auf Stabilität.
Mein Fazit zum HOKA Bondi 9
Letztendlich stand das Fazit von vornherein fest: Ein maximal gepolsterter Straßenlaufschuh soll er sein. Ein maximal gepolsterter Straßenlaufschuh ist er auch. Insofern findet der HOKA Bondi 9 garantiert viele Fans, die lange Läufe auf Asphalt in einem eher langsameren Tempo absolvieren möchten. Also genau das, was ich nicht mache. Langsam schon, aber eher im Gelände – und mit Höhenmetern.
Für die Transparenz
Der HOKA Bondi 9 wurde mir für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Bericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.
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