Während ich bei den Laufschuhen und auch bei den Klamotten gerne mal die Marken durchprobiere, habe ich in Sachen Laufwesten und Laufrucksäcke noch ein wenig Nachholbedarf. Bisher ist hier Salomon noch der alleinige Platzhirsch. Das sollte sich ändern, daher habe ich einfach mal nett bei Ultimate Direction nachgefragt, ob ich denn nicht mal eine von deren recht coolen Westen testen darf.

Das kommt jetzt nicht wirklich überraschend, aber: Hey, das hat geklappt. Hier eingetrudelt ist die leichteste Weste aus der fünften und neuesten Generation der Signature Serie, die Ultimate Direction Race Vest 5.0.

Im Gegensatz zur vierten Generation ist alles, was die „5.0“ im Namen trägt, noch viel komfortabler, passender und selbstredend noch haltbarer. Ihr kennt das. Die Jungs und Mädels vom Marketing liefern sich anscheinend bei jeder Marke ein Battle mit den Entwicklern. Bei Ultimate Direction haben sie noch ihre Markenbotschafter, wie zum Beispiel den legendären Anton Krupicka und den sicher epischen Scott Jurek mit ins Boot geholt, um uns Trailrunnern den Kauf zu schmackhaft zu machen…

Erster Eindruck

Die Race Vest 5.0 ist das leichteste Modell aus der neuen Signature Serie und, wie es der Name schon vermuten lässt, die ideale Weste für den Wettkampfeinsatz. Für längere Läufe oder gar Ultras bieten sich die Ultra Vest 5.0 oder die Mountain Vest 5.0 an. Mit genügend VPs auf der Strecke tut es aber auch sicher die Race Vest, denn die notwenigsten Features besitzt auch das leichteste Modell. Doch dazu später ein paar Worte.

Sagenhafte 8,5 Liter Fassungsvermögen bei nur 141 Gramm – das hört sich ziemlich beeindruckend an. Meine Küchenwaage sagt, es seien 152 Gramm. Okay, ich habe die Weste in Größe LG (für Large) geordert. Wie und wo die 8,5 Liter verteilt sind, kann ich schlecht beurteilen. Fest steht, in den beiden Fronttaschen sicher nicht.

Ultimate Direction Race Vest 5.0

Raumwunder sind die vorderen Taschen nicht. Gerade mal zwei Tüten Tailwind und die GoPro mit Stativ passen rein.

Hier bietet die Weste unterhalb der Aufnahmen für Flasks je eine Tasche mit und eine ohne Reißverschluss. Meine GoPro, inklusive Stativ, passt gerade so in die Tasche rein. In die geschützte Tasche passen zwei Riegel oder mit Not auch ein Smartphone. Das Material der Taschen ist allerdings recht „stretchy“, insofern ist da ein wenig Luft. Sieht dann halt etwas komisch und verbeult aus, wenn man derartig über den Trail hüpft.

Ultimate Direction RaceVest 5.0

Auf der Rückseite bekommt man viel unter. Trinkweste, Jacke und das ein oder andere Utensil im verschließbaren Fach.

Auf der Rückseite der Weste wird’s interessant. Hier bietet sie gleich mehrere interessante Verpackungsmöglichkeiten. Fangen wir mal an mit der Schnürung: sicherlich eine klasse Idee, wenn die nasse Regenjacke auf und nicht in dem Rucksack trocknen soll bzw. kann. Im unteren Rückenreich hat man noch eine weitere Tasche mit Reißverschluss zur Verfügung – beispielsweise für Wertsachen, an die man nicht so oft dran muss.

Für die Größe und Gewichtsklasse bietet die Race Vest 5.0 noch ein weiteres, einmaliges Kaufargument: Hier passt tatsächlich eine Trinkblase rein, und zu allem Überfluss ist auch noch eine dazugehörige Befestigung vorhanden.

Ultimate Direction Race Vest 5.0

Einen Platz für die Trinkblase in einer Weste in dieser Gewichtsklasse? Das bekommt man auch nicht oft geboten.

Und wo wir gerade bei unschlagbar sind – äußerst gelungen sind die Halterung für die Trailsticks. Links und rechts im Frontbereich kann man je einen zusammengefalteten Stick in Schlaufen befestigen ohne dass er beim Laufen hinderlich ist. Toll gemacht.

Ultimate Direction Race Vest 5.0

Das sieht doch mal recht kompakt und durchdacht aus, wie hier die Flasks und die Stöcke harmonieren. Oder?

So, was haben wir noch? Ach ja – eine Pfeife für die Pflichtaustattung. Und zwei kleinere Taschen auf einer der Buchsen für die Flasks.

Die Ultimate Direction Race Vest 5.0 in der Praxis

Flasks – das wäre dann auch gleich mal das erste Thema und zudem der erste Kritikpunkt, den ich habe. Um mit der Tür ins Haus zu fallen – die Body Bottles™ II 500 gefallen mir nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Hydropack Dinger mit Salomon Label gewöhnt bin? Nein, wohl eher am Material. Das ist mir einfach nicht weich genug und zu scharfkantig. Dadurch, dass die Form am unteren Ende so eng zusammenläuft, lässt sich die Flask zudem schlecht reinigen. Apropos reinigen – die Ventile kann man scheinbar auch nicht auseinander bauen. Das ist eher suboptimal, von der Hygiene her.

Flasks

Die Body Bottles™ II 500 bekommen zwar ein Foto, sind aber keine Runde weiter. Germany’s Next Top Flask werden sie leider nicht.

Zu allem Übel habe ich es nicht hinbekommen, dass es in den Flasks nicht gluckert. Normalerweise ist das nach dem ersten Trinken vorbei mit der Gluckserei, aber die UD Flaschen wollten sich dennoch ständig Gehör verschaffen. Das war’s dann erstmal mit unserer neuen Bekanntschaft. Beim nächsten Lauf waren die blauen Flasks aus der Salomon Weste mit an Bord.

Ultimate Direction Race Vest 5.0

Blick unter die Haube: Der sogenannte Comfort Cinch 2.0 dient zur Anpassung des Tragekomforts und erinnert mich ein klein wenig an Schnürsenkel.

Kommen wir mal zur Passform und dem Tragekomfort. Da gibt es nichts zu meckern. Die Weste sitzt super. Eine Feinjustierung kann man sowohl mit den Riemchen im Brustbereich, als auch mit dem sogenannten Comfort Cinch 2.0 im Rückenbereich bewerkstelligen. Die Race Vest 5.0 ist zwar nicht ganz so geschmeidig, wie die Salomon S/LAB Westen, aber dafür ruiniert sie nicht all meine Shirts, wie dies die Salomon Weste macht.

Praxistest

Stichwort „kompakt“: die Jacke ist etwas zu groß. Die Race Vest ist zwar kompakt, aber so dermaßen, wie das hier auf dem Bild aussieht, nun auch wieder nicht.

Race Vest ohne Race

Der Plan, die Race Vest 5.0 bei einem Wettkampf zu testen, hat sich Dank Corona erst mal erledigt. Ursprünglich sollte sie bei meinem geliebten Bilstein Marathon auf der Ultradistanz mit dabei sein. Nun, wie so viele Veranstaltungen ist auch dieser Lauf abgesagt worden. Immerhin gibt es noch die Möglichkeit, sich bei dem ein oder anderen Lauf in der Natur an der Vielseitigkeit der Weste zu erfreuen. Und wie sagt man so schön: die wird ja nicht schlecht. Nächstes Jahr rennen wir hoffentlich wieder alle unsere geliebten Wettkämpfe, und ich kann die Race Vest unter »echten« Bedingungen ausprobieren.

Mein Fazit zur Ultimate Direction RaceVest 5.0

Praxistest

So. Oben angekommen. Jetzt erst mal ein Schluck aus den Flasks und dann geht’s abwärts…

Ab und zu lohnt es sich eben doch, mal über den Tellerrand zu schauen. Die Ultimate Direction RaceVest 5.0 ist eine tolle Weste mit vielen Features. Vor allem, wenn man das geringe Gewicht betrachtet. Besonders die Halterungen für die Stöcke haben mich begeistern können. Dass man zur Not auch mal eine Trinkblase mitnehmen kann, macht das gute Stück nicht weniger attraktiv. Wer mehr Platz braucht, greift zu den beiden größeren Modellen, der Ultra Vest oder der Mountain Vest.

Vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp, wie man bei den Flasks von Ultimate Direction das Ventil auseinander bekommt. Immer ab in die Kommentare damit. Vielleicht werden die Body Bottles und ich dann doch noch Freunde.

 

Für die Transparenz

Die Werbeagentur von Ultimate Direction hat mir die Race Vest 5.0 kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Testbericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.

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