Sein fulminanter Sieg bei der EM 2006 über 10.000 m jährt sich in diesem Jahr zum zehnten Mal. Damals war ich noch kein Läufer, doch sein Lauf ist dennoch in meinem Hirn zementiert. Jan Fitschen? Da hätte man mich mitten in der Nacht wecken können – ich hätte gewusst, wer das ist. Einer der erfolgreichsten Läufer Deutschlands. Falls ich euch dennoch auf die Sprünge helfen muss – schaut’s euch an…
Grandios, oder? Mindestens ebenso beeindruckend sind seine 28 Deutsche Meistertitel (3.000 m bis HM) und seine Bestzeit auf der Marathon-Distanz von 2:13:10. Leider hat Jan seine professionelle Läuferkarriere im Oktober 2015 an den Nagel hängen müssen, nachdem ihn eine OP an der Ferse für längere Zeit außer Gefecht gesetzt hatte.
Jan Fitschen im Wunderläuferland
Während seiner aktiven Zeit nutzte Jan das Läuferland Kenia als Trainingslager und konnte dort hautnah erfahren, warum die Kenianer so verdammt schnell sind. Diese Geheimnisse hat er sehr gekonnt und erfolgreich in Worte gepackt und mit Hilfe einer der besten Sportfotografen, Norbert Wilhelmi, zudem noch mit beeindruckenden Bildern garniert. Kein Wunder also, dass sein Buch Wunderläuferland Kenia – Die Geheimnisse der erfolgreichsten Langstreckenläufer der Welt weggeht wie warme Semmeln – die erste Auflage ist fast ausverkauft.
Train hard, win easy
Das Werk präsentiert sich in einer Mischung aus Sachbuch und Ratgeber mit einem Hauch von Abenteuerromantik. Ob es nun das Land, die Ernährung, das Training, das Leben, der Körperbau oder die Motivation ist, was die Kenianer so schnell macht – ich verrate es nicht. Müsst ihr selber lesen. Ich kann jedoch schon mal verraten, dass Jan keinesfalls Touri-Pauschalurlaub in Kenia gemacht hat und sich am Pool an den vorbei flitzenden Kenianern ergötzt hat. „Train hard, win easy“, so steht es geschrieben. Jan steht nicht nur in aller Herrgottsfrühe auf und läuft mit den Jungs, er trainiert und ernährt sich auch wie sie.
Besser und schneller laufen, effektiver trainieren und dabei gesund bleiben – ganz nebenbei erfährt man in unzähligen Tipps des Europameisters, wie man auch als Freizeitläufer vom Profi profitieren kann. Ob das nun Ratschläge zum langen Dauerlauf, dem Alternativtraining, zur Verletzungsprävention oder der Rumpfstabilisierung sind – hier wird kein Thema ausgelassen.
Fazit
Jan Fitschen ist nicht nur ein äußerst erfolgreicher Sportler. Er ist zudem mindestens genau so sympathisch – und jetzt kommt’s ganz dicke: schreiben kann er auch. Das Buch hat das Zeug zu einem Standardwerk im Bücherschrank eines jeden Läufers, neben all den Steffnys und Marquardts. Es taugt zum von-vorn-bis-hinten-auf-einmal-durchlesen. Wenn man die Passagen mit dem weißen Text auf keniasandfarbenen Hintergrund in einer der nächsten Auflage noch anders gestalten könnte, wäre das Buch zudem noch Nachttischlampen-kompatibel.
Wunderläuferland Kenia – Die Geheimnisse der erfolgreichsten Langstreckenläufer der Welt (Leseprobe) von Jan Fitschen. 360 Seiten, Unimedica im Narayana Verlag. Kostenpunkt 19,80 €.
Für die Transparenz
Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Review habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.
8 Kommentare
Comment by Thomas (Harlerunner)
Thomas (Harlerunner) 5. Januar 2016
Auch lohnenswert: der FatBoysRun-Podcast mit Jan Fitschen als Gast. Da kommt ziemlich gut rüber, was das für ein netter, entspannter Typ ist: http://fatboysrun.de/fat-boys-run-episode-29-jan-fitschen/
Comment by Martin
Martin 5. Januar 2016
Als ich das letzte Mal Podcasts gehört habe, durfte ich den Nachwuchs noch im Kinderwagen vor mir herschieben. Das waren noch Zeiten…
Ob das ein Grund ist, die Familienplanung noch mal zu überdenken? Ich glaube nein.
Comment by Thomas (Harlerunner)
Thomas (Harlerunner) 5. Januar 2016
Du kannst Dir auch einfach einen Job suchen, zu dem Du jeden Tag jeweils eine Stunde hin und wieder zurück pendeln musst. Du glaubst gar nicht wie viele Podcasts man da schafft!
Comment by Din
Din 8. Januar 2016
Ich hatte das Vergnügen den Jan schon mehrmals zu treffen. Er ist echt so mega sympathisch! Als sein Buch noch in der Mache war, hat er mal einer kleinen Gruppe draus vorgelesen und davon erzählt. Einfach spitze. Kann mir also sehr gut vorstellen, auch mal das gesamte Buch zu lesen.
Comment by Martin
Martin 8. Januar 2016
Du hast ihn schon mehrmals getroffen und nicht ein Exemplar mit persönlicher Widmung ergattert? Mensch, Nadin – was ist da falsch gelaufen?
Comment by Din
Din 18. Januar 2016
JAAAAA, meeeensch, keine Ahnung. Das nächste Mal aber! Hoffe ich
Comment by Martin
Martin 26. Juni 2016
Ätsch. Ich hab jetzt eins mit Widmung. Und durfte Ugali testen. Und habe ein Armband. Nänänänänänäääääää.
PINGBACK › Das Laufblogger Camp 2016 - runomatic