Andreu Simon hat einen klaren Lieblingsschuh. Als ASICS Athlet liebt er seinen METASPEED Sky so sehr, dass er sich kurzerhand ein Trailprofil unter den Schuh kleben lässt, um damit nicht nur auf Asphalt laufen zu können.
Tataaa, der ASICS METAFUJI TRAIL war geboren. Okay, nicht ganz. Elf Prototypen und rund eineinhalb Jahre Entwicklung lagen schon noch dazwischen. Aber im Grunde genommen war es so. Seht selbst…
Als ambitionierter Hobbyläufer habe ich nur bedingte Gemeinsamkeiten mit einem professionellen Läufer wie Andreu. Immerhin: Den ASICS METASPEED Sky habe ich schon einmal getestet. Der Schuh machte mir allerdings klar, dass ich für solch ein Geschoss doch ein wenig zu langsam bin. Warum sollte das also beim ASICS METAFUJI TRAIL anders sein? Oder treibt mich dieser Schuh in ganz andere Sphären? Man weiß ja nie. Nun, schauen wir mal…
First Look
Der ASICS METAFUJI TRAIL beeindruckt schon optisch. Mal ganz abgesehen von der auffälligen Farbgebung fällt die Höhe der Sohle am meisten auf. Sage und schreibe lassen sich 44 mm an der Ferse und 39 mm am Vorfuß messen. Wahnsinn. Da fehlt nicht mehr viel, und man muss Jorge González als Catwalk-Trainer buchen, bevor man sich mit dem Schuh auf den Weg machen kann.
Die gewaltige Dämpfung besteht aus einem Konstrukt von zwei Schäumen. Die obere FF TURBO Dämpfung sorgt für eine kraftvollere Rückfederung, während die untere Lage aus dem FF BLAST PLUS Foam eco Schaum besteht, den wir bereits aus dem Nimbus 26 kennen. Dazwischen befindet sich eine Trail-spezifische Carbonplatte.
Das leichte Upper dürfte einem bekannt vorkommen. Es ähnelt, von ein paar verstärkenden Applikationen zum Schutz der Zehenkappe und zur Versteifung des Schuhs abgesehen, sehr den bereits bekannten Metaspeed-Modellen. Ebenfalls zur Verstärkung dienen die Sticks bei den Schnürsenkelschlaufen. Damit sich die Senkel nicht so einfach lösen, sind die Ränder wie schon beim Fuji Speed 2 geriffelt. Das wiederum funktioniert wunderbar, ebenso wie die kleine Schlaufe zum Verstauen der Schleife.
Keine Sorgen muss man sich um den Grip machen. Die ASICSGRIP Gummisohle ist bewährt, wohl aber kein Wunderwerk, wenn es arg matschig wird. Dafür sind die kurzen Stollen nicht ausgelegt, aber immerhin liegen sie weit auseinander, so dass der Dreck nicht in der Sohle kleben bleibt.
In Summe wirkt der ASICS METAFUJI TRAIL jedoch mehr wie ein Road- als ein Trailschuh auf mich. Vielleicht ändert sich das ja beim Praxistest.
Der ASICS METAFUJI TRAIL im Praxistest
Ehrlich gesagt konnte ich mit dem Test des Schuhs nicht ganz unvoreingenommen beginnen, denn die Erfahrungen, die ich mit dem METASPEED Sky gemacht habe, waren nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte.
Da mich mein Testexemplar des ASICS METAFUJI TRAIL etwas später erreicht hat, gab es zudem auch schon Berichte, die von einer Instabilität des Schuhs aufgrund der Höhe berichteten. Das könnte womöglich kritisch werden, denn mein linkes Sprunggelenk ist etwas sensibel in der letzten Zeit.
Okay. Andererseits habe ich mit dem Fuji Speed 2 beste Erfahrungen machen können – immerhin auch eine Carbonrakete für den Trail. Warum sollte es dann nicht mit dem ASICS METAFUJI TRAIL klappen?
Tatsächlich merke ich schon beim ersten Anprobieren, dass ich bei der knallgelben Rakete erst einmal Vorsicht walten lassen muss. Ich sag’s mal so: Bildlicher lässt sich eine Überpronation nicht darstellen. Und das, obwohl ich eigentlich gar nicht überproniere. Dachte ich zumindest. Wie dem auch sei: Vor allem das linke Fußgelenk knickt schon im Stehen nach innen ein, wodurch klar wird, dass der Schuh definitiv auch nichts für Fersenläufer ist, so instabil wie er in dem Bereich wirkt.
Dass der Schuh eher ein Kandidat für Waldautobahnen ist und weniger für technische Trails, war mir bereits bekannt. Von daher versuche ich erst gar nicht, mir auf den Wurzeln und Steinen die Haxen zu brechen, sondern begebe mich direkt auf die eher gemäßigten Abschnitte in der Natur.
Ja, tatsächlich. Der Schuh ist schnell, dämpft perfekt und rollt mega ab. Seit langem schaffe ich es sogar mal wieder, mit einer 3:30er Pace zu rennen. Wenn auch, zugegeben, nur für wenige 100 Meter. Aber immerhin.
Vielleicht hätte ich den Übermut bleiben lassen sollen, denn nach knapp zehn Kilometern quittiert mein Fußgelenk den Dienst, erklärt das Experiment für beendet und ist die nächsten zwei Tage beleidigt. Gut, es hätte ja sein können, dass… – ach, lassen wir das.
Mein Fazit zum ASICS METAFUJI TRAIL
Muss ich wirklich noch ein Fazit schreiben? Ja gut, vielleicht für die Leser, die nur das Fazit lesen möchten: Wie befürchtet klappt das leider nicht mit uns beiden, lieber ASICS METAFUJI TRAIL. Meine alten, instabilen Knochen machen einen Strich durch die Rechnung. Keine neuen Bestzeiten auf der Ultradistanz. Zumindest nicht mit diesem Schuh. Was aber nicht heißen mag, dass das für euch alle gilt, denn Gott sei Dank sind jeder Läufer und jeder Fuß individuell.
Neues von der ASICS FUJITRAIL Kollektion
Falls euch das schicke Outfit auf den Bildern aufgefallen ist: Mit dem Launch des ASICS METAFUJI TRAIL hat ASICS auch die FUJITRAIL Kollektion aktualisiert. Das luftige FUJITRAIL Top und die wasserdichte FUJITRAIL Waterproof Jacket haben einen neues Colourway spendiert bekommen. Auch die praktische FUJITRAIL Short ist noch immer in dieser Kollektion zu erwerben.
Für die Transparenz
Der ASICS METAFUJI TRAIL und die FUJITRAIL Kollektion wurden mir für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Bericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.
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