ASICS Gel-Trabuco 12

Oha, schon wieder ein Schuh mit einer opulenter Dämpfung? Was ist denn los mit dem Kerl? Wird der auf seine alten Tage zum gemütlichen Läufer? Oder geht’s einfach nicht mehr schneller?

Ja, hey. Vorsicht. Immer mit der Ruhe. Nur weil ich neulich den ASICS Gel-Nimbus 26 getestet habe und ich euch heute den neuen Gel-Trabuco 12 vorstellen darf, heißt das noch lange nicht, dass ich nur noch mit Sofas rumrenne. Okay, zugegeben – ein Trabuco Max 2 steht hier auch noch im Regal. Aber schaut gerne mal in den Bericht über den Fuji Speed 2 rein – ich kann auch anders!

First Look: Der ASICS Gel-Trabuco 12

In der Tat ist der ASICS Gel-Trabuco 12 ein Trailschuh, der eigentlich eher nicht meine Aufmerksamkeit erhaschen würde. Mit 8 mm Sprengung und einem Gewicht von 330 Gramm in Gr. 44,5 liegt er außerhalb meiner persönlichen Wohlfühlskala. Doch wenn der Test des Nimbus eins gezeigt hat: Viele Fans können nicht lügen, drum teste, bevor du vorschnell urteilst. WOW, der Spruch ist doch mega. Oder?

Abgesehen von den beiden genannten Eigenschaften hat der Gel-Trabuco 12 nämlich einiges zu bieten, was durchaus elementar für einen guten Trailschuh ist. Lasst uns das mal der Reihe nach abarbeiten. Fangen wir gleich mal beim Obermaterial an. Es besteht nicht nur zu mindestens 50 % aus recycelten Materialien, sondern ist zudem auch vegan, also aus nicht tierischem Ursprung.

Das Mesh ist atmungsaktiv, besitzt kleine reflektierende Details und sorgt somit für Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen. Ein Feature, das zugebenermaßen auf den Trails eher von weniger Belang sein sollte, aber vielleicht nutzt ihr den Schuh ja auch auf dem Asphalt bis hin zur Natur.

Richtig gelungen ist der Zehenschutz des Schuhs. Obwohl er nicht dick aufträgt, bietet er einen verlässlichen Schutz und dürfte auch in Sachen Haltbarkeit keine Defizite haben.

Wie auch schon beim Fuji Speed 2 kann die Schnürung des Gel-Trabuco 12 voll überzeugen. Mit ihr kann man den Halt im Schuh problemlos variieren, und selbst einfache Knoten halten bombenfest. Das Verstauen der Senkel in der Schlaufe über der Zunge ist einfach, aber genial.

Das definitive Highlight des Schuhs ist die ASICSGRIP Außensohle. Selbige konnte ich schon beim Fuji Speed 2 kennenlernen, und ich bin noch immer der Meinung, dass es derzeit kaum griffiger Sohlen auf dem Markt gibt.

Die Mittesohle kommt übrigens mit einem FF BLAST Foam daher. Der ist durchaus okay, aber wieso man nicht zum FF BLAST Plus gegriffen hat, erschließt sich mir nicht so ganz. Damit wäre der Schuh vielleicht nicht ganz so schwer geworden.

Sparen hätte man sich auch die Schlaufen an der Fersen. Die braucht man beim Anziehen nicht wirklich. Okay, zugegeben – die Gewichtsersparnis wäre marginal. Aber hey, Kleinvieh macht auch Mist!

Der ASICS Gel-Trabuco 12 im Praxistest

Okay, kommen wir zur Sache. Denn: »Grau is alle Theorie – entscheidend is auf’m Platz!« (Schon lange kein Fußballer-Zitat zum Besten gebracht.) Apropos grau – wie gefällt euch eigentlich das „Feather Grey/Dark Mint“-Colourway des Schuhs? Ich war am Anfang etwas hin- und hergerissen, aber mittlerweile finde ich es doch ganz cool. Vor allem, wenn es dreckig ist. Womit wir jetzt auch endlich mal zum Praxistest kommen…

Entweder habe ich so einen typischen ASICS-Fuß, oder aber die bauen dort einfach Schuhe, die immer bequem passen. Bei kaum einer Marke habe ich so wenig Probleme mit der Passform, das steht fest. Glücklicherweise machen sich auch die 8 mm Sprengung kaum bemerkbar. Kein „Absatzgefühl“ also, sehr beruhigend. Das war meine größte Sorge.

Auch das Gewicht des Schuhs ist nicht arg störend. Klar, von der Leichtigkeit eines Fuji Speed 2 ist er meilenweit entfernt, aber das ist ja auch logisch, denn das hier ist kein Wettkampfschuh, sondern eher ein Modell „for the masses“. Also Masse im Sinne von Breite. Ihr wisst, was ich meine. Oh Mann, rede ich mich gerade wieder um Kopf und Kragen?

Was er wirklich wunderbar kann: Auf Waldautobahnen dahinrollen, ohne auch nur einen Hauch unbequem zu sein. Meinetwegen auch auf Schotter, der Steinschutzplatte sei Dank. Der FF BLAST Foam erweist sich als sehr ausgewogen. Da ist weder zu viel noch zu wenig Dämpfung vorhanden.

Auch etwas zügiger macht der Gel-Trabuco 12 Spaß. Hätte ich in Anbetracht des Gewichts gar nicht vermutet. Vielleicht hatte ich auch nur einen guten Tag? Nein, ehrlich gesagt müssen wir das tatsächlich dem Schuh zuschreiben.

Tja, und was ist mit technischen Trails und so? Nun, selbst auf unwegsamen Gelände zeigt der Schuh kaum Schwächen. Da hat stets sicherer Halt für Vertrauen gesorgt. Ich wüsste jetzt nicht, was es da großartig meckern gäbe.

Mein Fazit zum ASICS Gel-Trabuco 12

Noch nie fiel mir ein Fazit zu einem Trailschuh so leicht, wie beim ASICS Gel-Trabuco 12. Dieser Schuh geht als der Klassiker eines Allround-Schuhs in die Geschichte dieses Blogs ein. Der kann alles. Und zwar nicht nur „so mittel“, wie es bei Allrounder in der Regel so üblich ist, sondern richtig gut. Leichte Abzüge gibt’s von mir allenfalls beim Gewicht, und 6 mm Sprengung hätten es vielleicht auch getan. Aber sonst: Absolute Empfehlung!

Add-On: Das Update der ASICS Fujitrail Kollektion

Halt! Wir sind noch nicht am Ende angelangt. Wenn ihr euch die Bilder anschaut, werdet ihr vielleicht bemerkt haben, dass ich mit der neuen ASICS Fujitrail Kollektion unterwegs war. Die lange Tight gehört allerdings nicht dazu. Tatsächlich war es noch etwas kalt für die neue Ausgabe des Fujitrail Short Sleeve Tops. Auch der Fujitrail Short kam noch nicht ganz so oft zum Einsatz. Bei der neuen Ausgabe der Hose hat man glücklicherweise die Schlitze an der Seite verkleinert. Wenn jetzt noch die elastischen Kordeln durch eine klassische Variante ersetzt werden, bin ich 100%iger Fan. Bei der Fujitrail Waterproof Jacke hat sich nichts geändert – von der Farbe mal abgesehen. Muss aber auch nicht, denn die Jacke aus dem Pertex Shield-Material konnte schon vorher überzeugen.