Vor ewig langer Zeit, als es in Kassel noch Salomon Trailrunning Workshops gab, war die Präsenz der Marke in diesem Blog bedeutend höher. Logisch, denn bei diesen Veranstaltungen gehörte ich beinahe zum Inventar und es gab kaum ein Modell, welches ich keinem Test unterzogen habe. Mittlerweile sind wir eher bei homöopathischen Dosen angelangt, aber ich bin frohen Mutes, dass sich das bald wieder ändert. Beiderseitiges Potential wäre vorhanden.
First Look
Fangen wir mal beim Potential seitens Salomon an. Da stehen derzeit einige interessante Modelle bereit. Der neue Salomon Genesis sticht hier definitiv hervor. Für dieses neue Modell stand der S/LAB Genesis Pate. Ein Schuh, der auf langen und anspruchsvollen Distanzen, wie beispielsweise dem UTMB, bei vielen Profiathleten die erste Wahl zu sein scheint.
Was liegt also nahe, als das Erfolgsmodell auch dem ambitionierten Hobbyläufer zugänglich zu machen? Zu einem erschwinglicheren Preis? Mit einen paar zusätzlichen Pölsterchen hier und dort? Et voilà – das Ergebnis sich sehen lassen. Der „Salomon-ohne-S/LAB-Genesis“ sieht meiner Meinung nach sogar viel besser aus als die S/LAB-Variante, die für mich immer ein wenig wie ein Prototyp daherkam.
Matryx-Upper, Quicklace-Schnürsystem und All Terrain Contragrip – alles mit an Bord. Sogar 5 mm mehr Platz in der Breite. Warum soll man sich also um Himmels Willen für die teurere Variante entscheiden? Nun, der S/LAB-Kollege bietet einen sockenähnlichen Sitz und eine integrierte Gamasche, ist wie erwähnt etwas schmäler und besitzt einen Profeel Film zum Schutz vor Steinen in der Zwischensohle.
Wer es lieber etwas bequemer hat, ist mit dem Genesis sicher besser bedient. Das Active Chassis bietet auch trotz dem Plus an Polster im Fersenbereich sicheren Halt, wenn es über technische Trails geht. Ein Energy Foam, der sich in der Sohle (8 mm Sprengung, 26 mm Vorfuß, 34 mm Ferse) verbirgt, bietet eine Dämpfung, die für mehr als ausreichenden Komfort sorgt. Das komplette Konstrukt wiegt in meiner Größe (EUR 44) durchaus akzeptable 285 Gramm.
Die allseits bewährte All Terrain Contagrip Sohle hat eine Profiltiefe von 4,5 mm. Im Detail sieht sie etwas anders aus als die Sohlen der bisher getesteten Modelle. Tatsächlich sie hat auch mehr Grip. Aber dazu kommen wir gleich.
Der Salomon Genesis im Praxistest
Wann hat man schon mal so perfekte Bedingungen für einen Schuhtest? Beinahe zeitgleich mit der Sendungsankündigung des Paketdienstes fällt er erste Schnee des Jahres. Das ermöglicht nicht nur schöne Fotos im winterlichen Terrain, sondern auch die hier eher seltene Möglichkeit, den Schuh auf verschneiten Wegen zu testen.
Da hatte er es gerade noch so schön muckelig in seinem Karton, und schon muss er mit mir um den Block, der arme Genesis. Nun, er hat es aber mit Bravour gemeistert. Und so darf gleich am folgenden Wochenende auf die große Söhreunde – ebenfalls verschneit und die Woche drauf auf die Dörnbergrunde. Diesmal bei Sonne und auf matschigen Trails.
Nicht nur auf den beiden Runden zeigt sich, dass der Salomon Genesis ein echter Allrounder ist. Er bietet auch auf langen Distanzen sowohl sehr guten Halt als auch Komfort und kann vor allem mit seinem wirklich perfekten Grip überzeugen. Die 4,5 mm Stollen kleben förmlich auf dem Trail.
Mein Fazit zum Salomon Genesis
Hey, Salomon. Der Salomon Genesis ist eine echte Überraschung. Ein Allrounder, bei dem man keine Abstriche machen muss. Also nicht so, wie die Stereokompaktanlage aus den 80ern, falls ihr die noch kennt. Konnte alles, aber nichts richtig. Das Gefühl habe ich beim Genesis auf keinem Fall. Wüsste nicht, was es zu meckern gibt. Also: Daumen ganz klar hoch!
Für die Transparenz
Der Salomon Genesis wurde mir für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Bericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.
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