Das mit den Jacken ist auch so’n Ding. Da geht es mir ähnlich, wie mit den Schuhen: Eigentlich habe ich genug. Aber hey, die hier – die geht noch. Kennt ihr, oder? Die, die ich euch jetzt vorstelle, fällt in die klassische Kategorie „Übergangsjacke“. Ein Begriff von Oma aus den 70ern, glaube ich. Der trifft es aber ganz gut, wie ich finde. Im Lauf des Tests stellte es sich allerdings heraus, dass der Übergang schon recht lang sein kann…
Prolog
Ja da schau her, was haben wir denn da in der Post? Eine Jacke von KOSSMANN. Also noch eine. Von dem feinen Hersteller aus Deutschland habe ich schon ein einige Klamotten testen dürfen, aber sowas in der Art wie die neue KOSSMANN Microplus Jacke fehlte mir noch in meiner Sammlung. So ein Zufall aber auch…
First Look & Use: Die KOSSMANN Microplus Jacke
Die KOSSMANN Microplus Jacke ist eine superleichte Jacke, die primär dafür entwickelt wurde, den Wind abzuhalten. Insofern hätte man sie auch Windjacke nennen können, aber hey: Microplus hört sich schon besser an. Und zugegebenermaßen hat der Name auch eine Bedeutung, die ich mal kurz eigenständig interpretieren möchte.
Micro im Sinne von kleiner als Mini ist die Jacke allein bereits aufgrund ihres Gewichts. Nur 85 Gramm wiegt das gute Stück in Größe M laut meiner Küchenwaage. Das ist schon beachtlich, immerhin – und jetzt kommen wir zu dem Plus – besitzt sie eine Kapuze und Stretchmaterial mit Daumenlöchern an den Ärmelenden. Beides Features, die während der gesamten mehrwöchigen Testphase nicht ein einziges Mal genutzt habe. Aber das nur vorweg.
Wie auch immer – die Holde wäre beinahe neidisch gewesen, aber die Jacke gibt es nur in Schwarz und zudem anscheinend nur für Männer. Ich finde, das sollte man ändern, denn in der Praxis kann das zarte Gewand durchaus begeistern, bietet sie doch so feine Details wie einen langlebigen Reißverschluss, ein Reflexband um die Kapuze und eine kleine Seitentasche, in der die Jacke übrigens selbst verschwinden kann, wie einst Aladin in der Wunderlampe.
Im Praxistest
Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass die Jacke mich bis in den Winter hinein begleiten wird. Doch auch bei Temperaturen im unteren einstelligen Bereich taugt das gute Stück selbst auf einem längeren Lauf durch den Wald. Drunter trage ich meist ein Langarm-Shirt, wenn es arg kalt ist, mit Laufshirt drüber. Zwiebellook also. So bastle ich mir meine 2,5 Lagen selbst, denn die Microplus Jacke ist alles, nur keine Membranjacke. Sie besteht lediglich aus einem Microfaserstoff mit einer speziellen Bedampfung, ist winddicht, atmungsaktiv und wird so innen kaum nass. Apropos nass: Eine Regenjacke ist die Microplus nicht. Ist aber klar, oder?
Mein persönlicher Härtetest an ein Kleidungsstück im oberen Körperbereich ist ja der Einsatz in Kombination mit meiner Laufweste. „Ja, wie? Was ist denn da dran besonders?“ werdet ihr fragen. Die, die auch so ein Exemplar von Salomon haben, werden es ahnen. Denn mit der Weste bekomme ich so gut wie jedes Kleidungsstück zerstört. Da sind schon einige Shirts und Jacken mit „gebrandet“ worden.
Frohe Kunde: Das hauchzarte Microplus Jäckchen hat bisher sämtliche Läufe ohne sichtlichen Schaden überlebt und ist somit rucksacktauglich. Das ist doch mal was.
Mein Fazit zur KOSSMANN Microplus Jacke
Da hat KOSSMANN mal wieder geliefert, wie man so schön sagt. Die Microplus Jacke ist eine Jacke, die ich bisher in ihrer Art nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Um so erstaunlicher, dass sie mich in letzter Zeit auf fast allen Läufen begleitet hat. Sie ist nahezu perfekt. Einfach anziehen, loslaufen und vergessen, denn sie raschelt nicht, sitzt perfekt und schwitzen tut man auch nicht drin. Ein Bündchen wäre vielleicht nicht verkehrt, dafür können die Daumendinger weg – sozusagen als Kompromiss.
Für die Transparenz
KOSSMANN Laufdesign hat mir die Jacke kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Testbericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.
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