Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass im Hause eines finnischen Herstellers von Kompassen, Sport- und Tauchuhren nun auch noch Sportkopfhörer das Licht der Welt erblicken. Und ich denke, damit bin ich mit Sicherheit nicht allein.

Tatsächlich begleitet mich die Marke SUUNTO schon eine längere Zeit. Mit der SUUNTO 9 Baro fing alles an, und nach einem kleinen Seitensprung (ey, sorry) bin ich derzeit mit einer SUUNTO Vertical liiert. Nun besteht die Möglichkeit, mit dem neuesten Nachwuchs des Hauses unser trautes Glück zu ergänzen. Doch es teste sich zunächst, wer sich ewig bindet: Für wenige Tage durfte ich den SUUNTO Wing Sportkopfhörer mit Open-Ear-Knochenschall-Technologie unter die Lupe nehmen.

First Look: Der SUUNTO Wing

Suunto Wing
Der SUUNTO Wing ist, wie oben schon erwähnt, ein Sportkopfhörer mit Knochenschall-Technologie, setzt also im Gegensatz zu herkömmlichen Kopfhörern, die akustische Schwingungen über die Luft übertragen, auf die innovativere Methode der Klangübertragung.

Okay, was ist daran innovativ? Mit der Knochenschall-Technologie werden die Vibrationen direkt über die Wangenknochen an das Innenohr übertragen und so das Trommelfell umgangen. Somit können alle Umgebungsgeräusche weiterhin wahrgenommen werden. Klingt für den normalen Hausgebrauch ziemlich abwegig, macht aber unterwegs durchaus Sinn. Zum einen wegen des Sicherheitsaspekts im städtischen Verkehr und zum anderen für das Wahrnehmen der Natur in den Wäldern und auf den Trails. Zudem erzeugen die Knochenschall-Kopfhörer keinen Druck im Gehörgang. Manche In-Ear-Kopfhörer machen da ja tatsächlich wenig Freude.

Suunto Wing

Die Kopfhörer aus Titan und Silikon wiegen nur 33 Gramm, sitzen bei sehr bewegungsintensiven Sportarten angenehm und sicher am Kopf, auch unter einem Helm oder einer Mütze. Zudem besitzen sie eine IP67-Zertifizierung und sind demzufolge staubdicht und halten Wasser ab.

Der SUUNTO Wing hat eine Akkulaufzeit von zehn Stunden. Mit der mitgelieferten portablen Ladestadion, die als Powerbank genutzt werden kann, lässt sich die Laufzeit um bis zu zwanzig Stunden verlängern. Ein herkömmliches Ladekabel, nur für den Kopfhörer, ist ebenfalls dabei.

Der SUUNTO Wing im (kurzen) Praxistest

Im Gegensatz zu den Tests, die ihr hier sonst lesen könnt, habe ich den SUUNTO Wing nur für einen kurzen Zeitraum zum Testen bekommen. Mit Langzeiterfahrungen kann ich demnach leider nicht dienen. Für die ersten Eindrücke reicht es aber allemal. Und die sind durchaus positiv.

Suunto Wing

Der SUUNTO Wing ist für mich Neuland. Mit Knochenschall-Technologie hatte ich bis dato hoch keine Berührungspunkte. Da ich seit Jahrzehnten als Apple-Fanboy bekannt bin, renne ich selbstredend mit den kleinen weißen Stöpseln durch die Landschaft und bin demnach äußerst kritisch, wenn es um Technik geht, die nicht aus Cupertino stammt. Ich weiß was jetzt kommt – nein, die Apple Watch ist nicht mein Ding. Aber, wir schweifen ab.

Die Inbetriebnahme gestaltet sich einfach. Nachdem die Verbindung mit Bluetooth hergestellt ist, lässt sich der Kopfhörer in der SUUNTO-App rudimentär konfigurieren. Zum Beispiel lässt sich ein Feature aktivieren, welches für einen Kopfhörer recht einzigartig ist. Der SUUNTO Wing hat nämlich auf jeder Seite drei kleine LEDs, die entweder dauerhaft leuchten, blinken oder ein optisches SOS-Signal von sich geben und so für zusätzliche Sicherheit beim Laufen im Dunkeln sorgen.

Recht überrascht war ich vom Klang der Kopfhörer. Der ist tatsächlich gar nicht mal so übel, um genau zu sein ziemlich gut. Auf alle Fälle völlig ausreichend zur akustischen Untermalung langer Läufe. Dabei sitzt der Kopfhörer wirklich so gut, dass man ihn nach kurzer Zeit kaum wahrnimmt.

Die Steuerung der Lautstärke erfolgt übrigens mit den Tasten an der rechten Seite, links startet und pausiert man die Musik. Telefonieren kann man selbstverständlich auch mit dem Gerät. Das Licht geht auch irgendwo an und aus, aber das führt jetzt zu weit – die Bedienungsanleitung ist das hier ja nicht.

Ach ja – bevor ich es vergesse: All das kann man auch mit Kopfbewegungen steuern. Je nachdem in welche Richtung man seinen Kopf in die vertikale oder horizontale Richtung schüttelt, nimmt man entweder einen Anruf an oder wechselt zum nächsten Lied. Habe ich alles aus Zeit- und Koordinationsgründen nicht ausprobiert.

Mein Fazit zum SUUNTO Wing

Also jetzt mal im Ernst: Ich bin tatsächlich positiv überrascht. Niemals hätte ich gedacht, dass der SUUNTO Wing so gut klingt. Noch dazu trägt er sich sehr komfortabel, und die Bedienung geht sicher auch in kurzer Zeit in Fleisch und Blut über. Alles in allem wirklich sehr beeindruckend, jene gelungene Überraschung, die uns SUUNTO da klammheimlich präsentiert hat.

Suunto Wing

 

Für die Transparenz

Der SUUNTO Wing wurde mir für diesen Test für einen kurzen Zeitraum zur Verfügung gestellt. Den Bericht habe ich aus freier Hand geschrieben. Es wurde keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Bewertung genommen.

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