Bevor ihr diesen Beitrag lest, müsst ihr mir etwas versprechen. Ihr outet euch in den Kommentaren. Offen und ehrlich. Betrachtet es als Stuhlkreis oder auch als Therapie auf der Couch beim Psychiater. Ok, dann kann’s losgehen…
Wie die Überschrift es schon verraten hat – es geht um Eitelkeiten. Und zwar um jene von Läuferinnen und Läufer. Kommt mir jetzt nicht an, ihr hättet keine. Alle haben sie. Es fängt schon an bei den Laufklamotten. Kommuniziert und hervorgehoben wird stets die Funktionalität und Qualität der Kleidung. Mit der Optik hält man sich bedeckt, läuft aber in Wirklichkeit rum, wie ein Kanarienvogel bei der Balz.
Reden wir von Kleidung, müssen wir leider eingestehen, dass man da auch reinpassen muss – ohne dass es Scheisse aussieht. Sorry für die Wortwahl, ist aber so. Man(n) trägt ja als Läufer gern figurbetonte Kleidung, selbstredend nur aus dem Grund der optimierten Schweißtransportation. Leider wird inzwischen nicht nur bei Socken komprimiert, sondern auch bei Tights oder auch Shirts. Aus eigener Erfahrung kann ich da sagen, dass die Röllchen leider nicht wegkomprimiert werden. Bevor ihr also viel Geld für „techfit“ und Co. ausgebt – denkt daran. Denkt aber auch daran, dass ihr nicht ausseht, wie ein Hungerhaken. Menschen, die mich längere Zeit nicht gesehen haben, fragen zunächst vorsichtig nach, ob nicht eine Krankheit ursächlich für meinen Gewichtsverlust gewesen sei. »Keine Angst, alles gut. Ich laufe nur!«, bekommen sie dann zu hören.
So, und jetzt wird es richtig peinlich. Thema Beine rasieren. Bei den Mädels gehe ich mal stark davon aus, dass sie es tun, aber hey Jungs – macht ihr doch auch, oder? Zumindest habt ihr mal drüber nachgedacht, dass ihr vielleicht … nein? Ach komm!
Zu Beginn meiner Lauferei habe ich noch über meinen Kollegen gelästert, als er eines morgens mit kurzer Hose in die Firma kam und ich seine glattrasierten Beine erblickt habe. Was für ein Mädchen. Aber wenn er meint, dass er damit schneller ist – soll er machen.
Kennt ihr meine berühmt berüchtigten Fußselfies? Spätestens jetzt. Schaut mal nach oben. Fällt euch was auf? Richtig. Die Beinchen sind glatt. Glatt wie ein Kinderpopo. Das war nicht immer so, denn auf früheren Bildchen werden die Knie noch von einem zarten Pelz bedeckt. Buaahh.
Ich könnte jetzt mit der Ausrede kommen, dass ich nur zur Rasierklinge greife, weil der Physiotherapeut so angenehmer arbeiten kann. Ich gehe aber eher selten zum Physio. Aber ich creme und salbe wie blöde, und da bietet sich eine glatte Haut an. Einleuchtend, oder?
So. Jetzt kommt ihr. Lasst mal hören, welche Eitelkeiten ihr so im Petto habt. Und ich wette: Ihr rasiert euch doch auch eure Beine. Oder?
38 Kommentare
Comment by Stefan
Stefan 10. Juni 2015
Ich mag es nicht, immer in völlig verschiedenen Marken rum zu laufen. (z.b. Shirt Adidas, Hose Nike, Jacke Gore etc…)
Deshalb habe ich mich auf zwei Marken bei Laufsachen beschränkt, und habe da dann auch jeweils komplette Ausstattung davon.
Die sehr figurbetonten Klamotten mag ich auch nicht!
Dafür trage ich bei entsprechenden Veranstaltungen schon mal das eine oder andere Finisher – Shirt
Rasur an Beinen oder Brust gibt es bei mir nicht!
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Das mit dem einheitlichen Marken ist natürlich schon ein spezieller Spleen…
Comment by Mario
Mario 10. Juni 2015
… das ist ja wohl mal Dein schönster Eintrag seit langem
Ich bin auf dem Fahrrad genauso wie zu Fuß immer praktisch und schön gekleidet. Gern ein Mischung aus Fashion und Sport. Dabei achte ich genauso auf meinen Geschmack, wie im normalen Leben … dort rasiere ich übrigens nur was zu lang ist ab
Nein, ich trage keine giftgrüne Jacke nur weil die von Jack Wolfskin ist und ich damit Sport mache, bis auf die Schuhe würde ich sämtliche Klamotten auch ohne Sport anziehen.
… und ja, da bin ich wohl sehr EITEL
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Danke für die Blumen.
Jack Wolfskin? Das tragen doch nur (noch) Lehrerehepaare im Partnerlook, oder?
Comment by Mario
Mario 10. Juni 2015
ja genau, die meine ich
Comment by Daniel
Daniel 10. Juni 2015
Was heißt hier Eitelkeiten? Notwendigkeiten sollte das bestimmt heißen oder?
Mal ehrlich, farblich passendes Rennoutfit mit farblich abgestimmten Schuhen fördert die Leistungsbereitschaft. Kompressionsbekleidung, die überschüssige Haut zurechtrückt verbessern die Windschlüpfrigkeit und eine besonders coole Sonnenbrille schützen die Augen vor UV- und Insekteneinfluss.
Und rasierte Beine … darüber rede ich erst gar nicht, ich fahre immerhin Rennrad. Mit haarigen Beinen darf man doch gar nicht auf einen Renner steigen. Immerhin muss man ja klar machen, das man dafür auch trainiert hat – und die Wadenmuskulatur wird auch noch besser belüftet usw. … und wenn man sich mal lang macht, gibt’s weniger Entzüdungsgefahr und überhaupt.
Nur habe ich den Eindruck, dass sich das alles erst entwickelt. Schlabbrige Shirts und und Shorts gabs bei mir noch in der Anfangszeit. Da trug ich auch hin und wieder ein Funktions-Poloshirt (!!) oder Baumwollsocken. Ähnlich sieht es auch im privaten aus, wo ich früher meine Hemden in 42 trug kaufe ich inzwischen 39 superslim … die Welt soll ruhig wissen, das ich Sport mache
Und das mein neues Rad farblich passend zu meinem Helm und meinen Radklamotten passt ist auch kein Zufall.
Ich sehe schon … vielleicht bin ich ein klein wenig eitel. Aber nur ganz wenig…
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Ihr Radfahrer seit eh ein ganz eigenes Kaliber. Da kannste mal selber so einen Beitrag starten. Würde mich freuen!
Comment by Andreas
Andreas 10. Juni 2015
Ich kann das nur bestätigen. Beine rasieren, check, farblich passende und körperbetonende Klamotten, check, im Alltag enge Hemden check.
Die Welt soll doch teilhaben am entbehrungsreichen Sportlerleben.
P.S. Specialized hat im Windkanal nachgewiesen, dass die Beinrasur aerodynamische Vorteile bietet.
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Aber doch nicht bei Laufen? Oder doch?
Comment by Kai
Kai 10. Juni 2015
Specialized hats nur fürs Radfahren nachgewiesen. Waren glaube 40 – 80 Sekunden Zeitersparnis auf 40 Km. Beim Schwimmen spart man natürlich auch noch einiges
Comment by Jürgen
Jürgen 10. Juni 2015
Keine rasierte Beine, dafür (Freundin liest hier nicht mit) versuche ich junge Läuferinnen mit meinem „Mörder-Tempo“ zu imponieren.
Zugegeben, 2 Krümmungen später bin fast platt, aber was soll’s …
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Den Mädels imponieren wollen? Das machen doch alle Jungs, oder? Es sei denn, sie sind dem anderen Geschlecht zugeneigt, dann geben sie halt bei denen Gas.
Comment by Jürgen
Jürgen 10. Juni 2015
Meinte „junge Läuferinnen“…
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Noch jünger als Mädels?
Muss ich mir Sorgen machen?
Comment by Jürgen
Jürgen 10. Juni 2015
Nein.
Comment by Jochen
Jochen 10. Juni 2015
Ich habe natürlich getwittert! Man muss sich für Eitelkeiten oder dafür, dass man alles für einen angenehmen Lauf tut, nicht schämen!
Allerdings bin ich extrem uneitel. Ich würde mir niemals die Beine rasieren oder sonst irgendwas – morgens das Gesicht rasieren reicht mir völlig. Und ich laufe seit über 20 Jahren, über 10 Marathons und sicherlich an die 100 Volksläufe. Da gibt’s fast jedes Mal ein Finisher-Shirt, und in denen laufe ich auch. Funktional oder nicht. Nicht jede Trainingseinheit erfordert funktionale Kleidung. Ich laufe zum Großteil in uralten, verwaschenen und löchrigen Baumwollshirts. Auch Marken sind mir völlig egal – solange das Logo nicht weithin sichtbar ist.
Ich hoffe, dieser Kommentar war jetzt nicht allzu opportun. Nichts gegen Ästhetik!
Viele Grüße
Jochen
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Jeder wie er mag. Völlig ok.
In Baumwolle würde ich allerdings nie losrennen. Das hat jetzt weniger mit optischen Kriterien zu tun, sondern damit, dass ich keine Lust auf Erkältungen habe. Wenn du das abkannst, ist ja alles im Rahmen.
Comment by Sascha
Sascha 10. Juni 2015
Beine rasieren? Nur wenn ich tapen muss, wobei das ja auch gegen Zecken hilft…
Eitelkeiten? Hm entweder Finishershirts oder Thr33ky Klamotten. NoName gibt es bei mir nur bei den Tights.
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Tapen, richtig. Kinesiotape um genau zu sein.
Da hatte ich das erste Mal mit dem Gedanken gespielt!
Comment by Sebastian
Sebastian 10. Juni 2015
Ich stimme Jochen vollkommen zu. Wohlfühlen ist angesagt und da darf man gern machen was man(n) will und muss sich dafür auch nicht schämen. Ob Beine rasieren, sich in einen Papageien verwandeln oder mit übergroßen Kopfhörern auf der Bahn erscheinen.
Comment by Kai
Kai 10. Juni 2015
Farblich passende Outfits? Rasierte Beine? Beides „Check“. Es war schließlich kein Zufall, dass ich bei meinem ersten Halbmarathon mit farblich passenden Schuhen, Hose und Shirt an der Startlinie stand. Selbst die Kompressionssocken hätten farblich perfekt dazu gepasst, wenn ich mich nicht doch für die normalen Laufsocken entschieden hätte. Aber auch die passten sich super ins Farbkonzept ein. Durch die rasierten bein glitt ich windschnittig durch die 21,1 Km und die beiden netten Mädels bei der Massage im Ziel freuten sich ebenfalls über die glatten Beine. Als Triathlet (meine Triathlonerfahrung geht gegen Null wenn ich es mit einigen anderen Vergleiche, aber hey, jeder hat irgendwann mal angefangen) gewinne ich mit den glatten Beinen ungefähr so viel Zeit wie einige andere mit ihren teuren Laufrädern (Felgen) und spare im Vergleich fast eine vierstellige Summe an Euro. Von der Zeit- bzw. Kraftersparnis beim Schwimmen mal ganz abgesehen. Wie schon gesagt hat die Firma Specialized das mal im Windkanal, oder bei denen auch“Win Tunnel“ genannt, fürs Radfahren nachgewiesen.
Die Marken sind mir nicht so wichtig. Deshalb lauf ich auch sehr gerne in Sachen von Aldi, Lidl, Tchibo und Co. Solang die Sachen mir passen und ich damit keine Probleme bekomme, wie Wundscheuern o.ä. ist mir egal was für eine Marke drauf steht. Ich freue mich aber auch jedes Mal wenn ich im Wettkampf dann doch mal in die teure Kompressionshose von 2XU oder im Triathlon in meinen schnittigen 2XU Einteiler schlüpfe. Dann weiß mein Körper schon beim Anziehen, dass er gleich wieder hart arbeiten muss.
Comment by Martin
Martin 10. Juni 2015
Wenn ich das gewusst hätte, wärst du da im Massage-Bereich aber erst mal genau von mir unter die Lupe genommen worden!
Ups – wie sich das anhört.
Hehehe, nicht das was ihr denkt…
Comment by Kai
Kai 10. Juni 2015
Das wird ja sicher nicht der letzte Lauf gewesen sein, wo man sich mal über den Weg „läuft“
Comment by Martin
Martin 11. Juni 2015
Freitag beim Heiligenröder Abendlauf zum Beispiel?
Comment by Kai
Kai 11. Juni 2015
Genau da
Comment by Olaf
Olaf 11. Juni 2015
Just my 2 Cents
Beine rasieren aber natürlich, ich liebe es haarfrei zu sein vom Scheitel bis zur Sohle. Bei der Sportkleidung bin ich mittlerweile nicht mehr so Eitel wie in jungen Jahren. Ich kaufe nur noch im Angebot bei Decathlon oder Amazon bis auf die Schuhe, die gibt es immer noch nur beim Dealer meines geringsten Mißtrauens.
Comment by Thomas (Harlerunner)
Thomas (Harlerunner) 11. Juni 2015
Spannendes Thema, Martin!
Mir ist aufgefallen, dass ich es vermeide Fotos von Socken oder Schuhen „am eigenen Leib“ zu machen, weil ich behaarte Beine nicht besonders ästhetisch finde. Oder anders: den Anblick würde ich euch gerne ersparen. Das führt aber nicht dazu, dass ich meine Beine rasieren würde.
Das habe ich an meinem 30. Geburtstag mal gemacht. Das waren unvergessene drei Tage… Nach ca. einem halben Tag Arbeit (ich empfehle dazu auch das Video von „Eure Mütter„), war das Ergebnis sehr überzeugend. Sah nicht nur gut aus, fühlte sich auch toll an. Die nächsten Tage mit Jucken und Pickelchen waren nicht so toll… Das Thema ist also durch bei mir.
Bei den Klamotten sehe ich schon zu, dass es halbwegs so aussieht, als hätte ich eine Wahl gehabt. Schuhe ausgenommen – sonst müsste ich zu oft in grün herumlaufen. Manchmal hole ich sogar extra ein Stück wieder aus der Wäsche, um nicht wie ein Geschmacksunfall herumlaufen zu müssen. Im Gegensatz zu Stefan achte ich aber eher darauf unterschiedliche Marken gemeinsam zu tragen. Sonst komme ich mir vor wie ein laufendes Werbebanner. Zu enge Klamotten wie Kompressions-Shirts würde ich nicht tragen, obwohl ich es mir wahrscheinlich halbwegs leisten könnte. Ab einem gewissen Alter sieht das doch auch lächerlich aus, oder? Sehe das immer mal wieder auf Laufveranstaltungen – muss nicht sein.
Comment by Martin
Martin 11. Juni 2015
EY!!
Willst du etwa behaupten, dass ich beim Zeileinlauf in Frankfurt (zweites Bild von unten) lächerlich ausgesehen habe?
Comment by Thomas (Harlerunner)
Thomas (Harlerunner) 11. Juni 2015
Hmm… wie soll ich es ausdrücken… Nein, nein… das ist ja völlig ok. So würde ich auch noch rumlaufen. Es geht ja gerade obenrum noch enger. Modell „Presswurst“, Du verstehst…? Da fällt mir gerade wieder meine Idee für einen Bildband ein…
Comment by Martin
Martin 11. Juni 2015
Noch enger? Das ist ein Techfit-Shirt. Das klebt förmlich auf der Haut. Erst recht wenn man schwitzt. versuch das mal nach dem Lauf auszuziehen.
Comment by klars
klars 11. Juni 2015
Um ehrlich zusein hab ich auch neben meines Abnehm Programmes auch angefangen Sport zu treiben (joggen,schwimmen etc.). Da ich aus einer Gegend komme wo das Liefestyle herrscht (Berlin) ist das fast schon gang und gebe hier geworden dass man sich „fast“ nur noch mit Markenklamotten sag ich mal so, sich fast nur raus traut.
Comment by Anja
Anja 12. Juni 2015
Jungs! Ich bin so dankbar über diesen Artikel!!
Thema Tempo, um Mädels zu beeindrucken: wenn ich zwei Kurven später den abgehetzten Mann stehen sehe, ist das Beeindrucken auch irgendwie relativiert. Und: wer langsamer läuft, wird länger angeguckt. Klar, ich werde gerne überholt, wenn man dann eine Weile einen netten Anblick vor sich hat. Was nützt es, wenn die gleich abhaut?? Denkt mal drüber nach…
Beine Rasieren bei Männern? kommt drauf an ob man wie ein Werwolf rumrennt oder nur einen zarten Flaum vorweisen kann. Das eine ist abschreckend, das andere kann man kraulen. Stoppeln gehen nämlich gar nicht.
Funktionskleidung? Für mich gerne, gerne auch Noname, gerne auch figurbetont. Wobei ich auch nicht mit Fettröllchen zu kämpfen habe. Hätte ich sie, sähe das wohl anders aus. Aber wenn ich Sport mache, bin ich nicht gerade auf Brautschau. Also darf das Funktionsshirt gerne auch ne Nummer größer sein, damit mehr Wind an mich kommt. Allerdings würde ich in keinem Fall im Kompressionsshirt rausgehen ( nur als Unterwäsche).
Comment by Martin
Martin 12. Juni 2015
Das könnte man als taktischer Weise mal an die Konkurrenten weitergeben.
Danke!
PINGBACK › 24 KW 2015
Comment by Thomas
Thomas 17. Juni 2015
Ich bin so langsam, da brauch ich nix u rasieren. Kurze Strecken 5.00 und längere 6.00 Pace… Also ganz locker. Beine rasieren mache ich höchstens für den Sommerurlaub
PINGBACK › Sport und Magersucht
PINGBACK › Lesenswerte Links – Kalenderwoche 25 in 2015 > Vermischtes > Lesenswerte Links 2015
PINGBACK › Produkttest – nicht nur für Läufer: der Laufgürtel von Tchibo > Persönliches, Produkttest > ProjektLaufen2015, Jogging, Laufen, Laufgürtel, Lauftasche, Produkttest, Running, Tchibo, Test, Zubehör